Kia hat in den letzten Jahren, wie kaum ein anderer Hersteller, einen stetigen Aufschwung erfahren. Dies lag einerseits an einer hohen Qualität, einem sehr guten Design aber auch an sehr günstigen Preisen der 7jährigen Fahrzeuggarantie.
Nun wagt Kia den nächsten Schritt und bringt parallel zum Ioniq der Konzernmutter Hyundai den Kia Niro Hybrid als koreanische Antwort auf den Toyota Prius auf den Markt.
In der Launch-Farbe Blau wirkt das Crossover-SUV massiv und bullig. Genau so soll er auch wirken, denn neben erhöhtem Sitzen will die Kundschaft auch einen kernigen Auftritt und das kann der Niro, der ausschließlich als Hybridmodell auf den Markt kommen wird. Mit 4,36 Meter Länge, 1,81 Meter Breite und 1,54 Meter Höhe fällt der Niro kompakter als der Sportage und größer als der Cee’d aus. Er wird in Europa in bis zu zehn Karosseriefarben sowie mit 16- oder 18-Zoll-Leichtmetallfelgen angeboten.
Von außen ist er klar als Mitglied der Kia-Familie erkennbar, dafür sorgt der typische Kühlergrill in der Form einer „Tiernase“. Das Design wurde unter Federführung der Kia-Designzentren in Irvine (Kalifornien) und Namyang (Korea) entwickelt, was auch etwas das Fehlen des „Schreyer-Moments“ erklärt. Aber schließlich ist der Wagen weltweit im Vertrieb und soll nicht nur den designverliebten Europäern genügen.
Angetrieben wird der Niro von einem 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer 105 PS Leistung sowie einem 44PS starken Elektromotor. Das Hybridsystem hat eine Gesamtleistung von 141 PS und ein maximales Drehmoment von 265 Nm. Auf die Vorderräder übertragen wird die Antriebskraft durch ein sechsstufiges Direktschaltgetriebe (DCT).
Durch die relativ lange Motorhaube, die kurzen Überhänge, die hoch positionierten Frontscheinwerfer und die ansteigende Schulterlinie zeigt der Niro einen dominanten Auftritt – auch in weiß.
Die zum Heck leicht abfallende Dachlinie wird durch einen Dachheckspoiler abgeschlossen. Die Rückleuchten und der breite, kantige Heckstoßfänger lässt in Kombination mit den ausgestellten Radhäusern das Heck im Schulterbereich optisch besonders voluminös wirken.
Dass der neue Niro nicht einfach ein weiterer Hybrid ist, dürfte klar sein. Schließlich folgt Kia dem eigenen Anspruch an sinnvolle Innovationen, die der Produktmanager Alper Celik zu erklären weiß.
Im Innenraum des Niro ist mit vielen Soft-Touch-Oberflächen ausgestattet. Die horizontale Ausrichtung des Designs zeigt sich besonders am Armaturenbrett. Im oberen Bereich befinden sich die Instrumenteneinheit und das Infotainment-Display, im unteren die verschiedenen Bedienelemente, unter anderem für die Klimaanlage und die wichtigsten Fahrerassistenzsysteme. Alle Instrumente sind klar auf den Fahrer ausgerichtet und lassen sich gut ablesen.
Der Gepäckraum hat ein Fassungsvermögen von 427 Litern, das sich auf bis zu 1425 Liter erweitern lässt.
Das Fahren im neuen Niro hat nichts Askethisches. Wüßte der Fahrer es nicht, er wird kaum bemerken, dass der Niro ein hoch-technisches Hybridgefährt ist.
Das Sechsstufen-DCT-Getriebe basiert auf der Architektur des neuen, von Kia selbst entwickelten Sieben-Stufen-DCT, das auch im überarbeiteten Cee’d zum Einsatz kommt. Die sechsstufige Variante des Niro wurde speziell für diese Hybridanwendung weiterentwickelt und bietet eine direktere und schnellere Rückmeldung. Hier hat der Fahrer die Wahl zwischen dem Automatik-Modus und dem Sport-Modus, in dem das Getriebe per Hand geschaltet wird, was einem ein dynamisches Fahrerlebnis verschafft.
Der Effizienz-Assistent, der ebenfalls per Navigationssystem aktiviert wird, analysiert die Fahrstrecke in Bezug auf Steigungen und Gefälle. Registriert das System eine kommende Gefällestrecke, kann es zum Beispiel entscheiden, vor dem Gefälle den Elektromotor einzusetzen, um Kraftstoff zu sparen, und anschließend die abschüssige Fahrbahn zu nutzen, um die Batterie wieder aufzuladen. Der Effizienz-Assistent von Kia ist das erste System dieser Art, das sowohl Steigungen als auch Gefälle in der Fahrstrategie berücksichtigt.
Mit dem Kia Niro ist auch der koreanische Autobauer bei den Herstellern von Hybridfahrzeugen angekommen. Der Niro ist ein voll alltagstaugliches Fahrzeug, das durch seine Bauart des hohen Sitzens, die Hybrid-Technologie und die CO2-Werte seine Freunde finden wird. Somit ist er nur schwer mit dem größten Konkurrenten, dem Toyota Prius vergleichbar. Dieser verfügt über etwas weniger Leistung, etwas mehr Highspeed und ist zudem etwa 2000 Euro teurer. Allerdings ist der Niro gemäß dem Zeitgeist ein kleines SUV mit erhöhter Sitzposition und das ist für viele Kunden ein Argument.
Daten KIA Niro:
Länge x Breite x Höhe: 4360 x 1810 x 1540 mm
Radstand: 2700 mm
Motor: 1.6 GDI – 1,6 Liter Hubraum
Systemleistung: 104 kW / 141 PS bei 5700 U/min
Leistung Verbrennungsmotor: 77 kW / 105 PS bei 5700 U/min
Max. Drehmoment: 147 Nm bei 4000 U/min
Leistung E-Motor: 32 kW / 44 PS bei 1798 – 2500 U/min
Max. Drehmoment: 170 Nm bei 0 – 1798 U/min
Batterie: Lithiumionen-Polymer
Spannung: 240 V
Kapazität: 1,56 kWh
Max. Drehmoment: 265 Nm bei 1000 – 2400 U/mni
Höchstgeschwindigkeit: 162 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 11,5 Sek.
Durchschnittsverbrauch: 3,8 Liter (16-Zoll-Räder)
CO2-Emissionen: 88 g/km (16 Zoll)
Leergewicht / Zuladung: 1500 kg / 430 kg
Einstiegspreis Kia Niro: 24 990 Euro